Fischbeker Heidbrook H1G11, Hamburg

NEUBAU EINES MEHRFAMILIENHAUSES (12 WE)

Perspektive Nordost

PROJEKTKENNWERTE

WETTBEWERB, 1. PLATZ
STATUS In Planung
AUSLOBER IBA Hamburg
BAUHERR NEMO Hausbau GmbH
BAUJAHR 2022
EINHEITEN 12 WE
WOHNFLÄCHE 1.250 m²
ENERGIEEFFIZIENZ KfW40+
LEISTUNGEN Lph 1 – 5
PERSPEKTIVEN vero digital

ENTWURF

Auf dem Baufeld H1G11 soll am nordöstlichen Rand des Wohnquartiers Fischbeker Heidbrook ein Neubau entstehen, der durch seine Geometrie im Straßenraum Fernwirkung erzeugt und somit einen markanten Solitär am Schnittpunkt von Heidschnuckenring und Fuß- und Wanderwegen aus Norden und Osten bildet. Der Entwurf soll dabei vornehmlich Wohnraum für Familien mit Kindern sowie familiärem Anhang schaffen (generationenübergreifendes Wohnen) und insbesondere den Zusammenhalt der Bewohnergemeinschaft stärken.

NACHHALTIGKEIT

Das Mehrfamilienhaus wird seitens des Projektentwicklers unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien entwickelt und nach Fertigstellung einer Gebäudezertifizierung zugeführt. Hierbei wird als Bewertungsgrundlage das aktuelle System für Wohngebäude der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als Bewertungsmaßstab angesetzt. Ziel ist die Erreichung der Prägung DGNB Platin (mind. 80 % Erfüllungsgrad).

Bei den verwendeten Materialien wird im Rahmen der Ausschreibung und Ausführung das Ziel verfolgt, die Verwendung von Bauprodukten zu reduzieren, die aufgrund ihrer stofflichen Eigenschaften oder Rezepturbestandteile während der Verarbeitung auf der Baustelle, der Nutzung im Gebäude sowie des Rückbaus ein Risikopotential für die Umweltmedien Grundwasser, Boden und Luft enthalten sowie die Gesundheit von Mensch, Flora und Fauna beeinträchtigen. Dies wird durch einen aufwendigen Materialprüf- und -freigabeprozess nachverfolgt, welcher aufgrund der Reduzierung von Lösemitteln, Weichmachern und Formaldehyd positiven Einfluss auf die Raumluftqualität haben wird. Letztere wird nach Fertigstellung durch Messungen sowie Laborauswertungen überprüft und bestätigt.

Perspektive Nordwest

EXTERIEUR

Die äußere Gestalt zeigt eine enge Verwandtschaft zum Schwesterprojekt auf dem südwestlich gelegenen Baufeld H1G23, indem die Fassade Analogien in der Gestaltung erhält. In den Details und der Materialität unterschiedlich ausgeführt, behalten beide Häuser jedoch ihre unverwechselbare Eigenständigkeit. Umlaufende, vorspringende Verblendgesimse ordnen die Fassade und bilden einen gestalterischen Rahmen für die geschossweise verspringenden, raumhohen Fenster. Die ‚tanzenden‘ Fassadenelemente (metallische Vorhangfassaden und Zierverblendbereiche) ergänzen die spielerische, freundliche Fassade und schaffen einen hohen Wiedererkennungswert.

Vornehmlich geprägt wird die äußere Gestalt vom rot-bunten Verblendstein, der aus lokalen Klinkerwerken bezogen werden soll. Der handwerklich aufwändige Umgang mit den lebhaften Verblendfassaden ist dabei auch ein Zitat klassischer hanseatischer Baukunst.

Ansichten Nord / Ost

ORGANISATION

Offene Wohnbereiche mit großen Wohnküchen, großzügig bemessene Nebenflächen wie Sanitär- und Hauswirtschaftsräume, dazu gut geschnittene / möblierbare Zimmer und klare Raumfolgen resultieren in ideal nutzbaren Wohneinheiten.  Alle Wohnungen sollen die bauordnungsrechtlichen Anforderungen an barrierefreien Wohnraum erfüllen.

Der Eingangsbereich ist groß bemessen, bietet einen kommunikativen Raum und kann so die Gemeinschaft unter den Bewohnern stärken. Diesem Gedanken folgt auch der daran angeschlossene Multifunktionsraum (samt Nasszelle), dem zusätzlich eine ca. 55 qm große Außenterrasse zugeordnet ist. Hier können Geburtstage gefeiert, zeitweise Homeoffice- Arbeitsplätze eingerichtet, Eigentümerversammlungen abgehalten oder vielfältige Freizeitprojekte veranstaltet werden.

Die Lage des Baufensters und der im Vorwege geplanten Zufahrt auf das Grundstück machte einen sensiblen Umgang mit der Unterbringung der PKW-Stellplätze notwendig. Eine Unterbringung im Erdgeschoss, und damit im direkten Sichtbereich der Nachbarn, Fußgänger und Nutzern des Gartens sollte dabei in jedem Fall vermieden werden – so wurde ein anderer Ansatz verfolgt: Die PKW erreichen die Tiefgarage über einen dafür ausgelegten Aufzug. Um trotz beengter Verhältnisse im Keller noch einen hohen Stellplatzschlüssel zu gewährleisten, wurden zudem nutzerunabhängige Doppel-Parkanlagen geplant. Auf diese Weise können insgesamt zwölf Stellplätze im Untergeschoss nachgewiesen werden. Die Stellplätze für Fahrräder werden in einem Gartenpavillon, der an die große Gemeinschaftsterrasse grenzt, nachgewiesen.

Im Kellergeschoss befindet sich neben den PKW-Stellplätzen, den Abstell- und Technikräumen noch eine der Gemeinschaft zur Verfügung stehende Werkstatt, die von der Reparatur des Fahrrads bis zum Nachgehen handwerklicher Hobbies viel (ungestörten) Raum bietet.

Lageplan